Einparkhilfe nachrüsten – das ist keine Raketenwissenschaft

Eine Einparkhilfe nachrüsten, das ist wirklich keine Raketenwissenschaft. Auf unserer Website möchten wir dir eine vernünftige Übersicht über die zur Verfügung stehenden Einparkhilfen geben.

Einparkhilfen können eine ganze Reihe von verschiedenen Features haben, aber welche sind wirklich sinnvoll und welche nicht. Wir möchten dieses Thema möglichst übersichtlich darstellen, und hoffe alle auftretenden Fragen mit dieser Seite zu beantworten.

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Was ist überhaupt eine Einparkhilfe?

Stelle dir einmal vor, du suchst in einer zugeparkten Innenstadt einen Parkplatz. Nach langem suchen hast du eine letzte enge Lücke gefunden. Kommst du ohne Park-Rempler in diese Lücke?

Gott sei Dank hast du eine Einparkhilfe dabei. Dein Beifahrer springt auf Zuruf aus dem Wagen und checkt den Abstand zum Auto hinter dir. Er zeigt dir mit seinen Händen, wie viel Platz noch vorhanden ist, und wenn er Stopp ruft, musst du anhalten.

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Natürlich ist es unpraktisch, immer seinen Beifahrer mitzunehmen. Aber dafür gibt es nachrüstbare elektronische Einparkhilfen. Und im Prinzip machen die dasselbe wie dein Beifahrer.

Sie messen über Sensoren den Abstand zu einem Hindernis, zum Beispiel ein anderes Auto. Ein immer schneller werdender Warnton der zum Dauerton wird, ersetzt dabei das Zurufen deines Beifahrers. Und eine LED-Anzeige oder eine Bildschirmgrafik ersetzen dann die Handzeichen deines Beifahrers. Perfekt oder?

Welche Arten von Einparkhilfen gibt es?

Die aktiven Systeme arbeiten ähnlich wie dein Beifahrer und stehen dir, einmal nachgerüstet, auch jederzeit zur Verfügung.

Bei der Nachrüstung unterscheidet man drei Arten von Systemen:

Ultraschall-basierte Systeme

Bei diesen Systemen senden und empfangen die Sensoren Ultraschallsignale. Aus der Signallaufzeit errechnet das Steuergerät die Distanz vom Sensor zum Hindernis.

Die gängigen Einparkhilfen zum Nachrüsten arbeiten meistens mit Ultraschall. So arbeitet z. B. auch die die drei leistungsstarken Einparkhilfen von Dometic Waeco mit jeweils 4 Ultraschallsensoren.

Die typische Reichweite einer Ultraschall-Einparkhilfe liegt bei ca. 1,5 m, der minimale Abstand um ein Hindernis noch sicher erkennen zu können liegt bei ca. 15 bis 30 cm.

Eine ISO-Norm legt fest, dass eine PKW-Einparkhilfe noch ein Rohr mit 7,5 cm Durchmesser erkennen muss.

Radar-basierte Systeme

Im Unterschied zum Ultraschallsystem wird die Distanz zum Hindernis hier über die Auswertung von Radarsignalen vorgenommen.

Radarsensoren haben den Vorteil, dass sie sich unsichtbar hinter den Stoßfänger platzieren lassen. Sie sind allerdings recht teuer.

Faktisch finden sie nur in Fahrzeugen Verwendung, die über eine radargestützte automatische Fahrgeschwindigkeitsregelung (Adaptive Cruise Control) verfügen.

Kamera-basierte Systeme

Das Bild einer Rückfahrkamera wird auf einen Monitor ins Cockpit übertragen. Das Einparken wird über verschiedenfarbige Hilfslinien im Display erleichtert. An Stelle des Monitors werden auch häufig Systeme benutzt, bei denen das Bild auf den Rückspiegel übertragen wird. Dadurch spart man sich den oftmals etwas störenden Monitor auf dem Armaturenbrett.

Noch eleganter sind dann natürlich Systeme, bei denen das Bildsignal auf das Radiodisplay übertragen werden. Es handelt sich dabei meistens um Android-Autoradios im 2-DIN Format oder 1-DIN Format mit einem ausklappbaren Monitor.

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Welche Hersteller von Einparkhilfen gibt es?

Unser Beifahrer braucht wohl etwas Freizeit. Deshalb war er so nett, und hat uns eine kleine Liste von Herstellern zusammengestellt, deren Produkte wir auf dieser Seite besprechen.

Wenn du eine Einparkhilfe nachrüsten möchtest und einen Hersteller auf dieser Liste vermisst, kannst du mir das gerne über meine Kontaktseite mitteilen.

Die Liste kann also durchaus mit der Zeit noch erweitert werden.

Was kostet eine Einparkhilfe?

Die gängigsten Systeme zur Nachrüstung befinden sich in einem Preisbereich zwischen 20,– Euro und 200,– Euro.

Wie funktioniert eine Einparkhilfe?

In unserem kleinen Beispiel möchte ich eine Ultraschall-basierte Einparkhilfe wie die MWE 860 von Dometic Waeco besprechen:

  • Durch das Einlegen des Rückwärtsgangs wird die Einparkhilfe aktiviert.
  • Die Sensoren im Heckbereich senden jetzt kurze Ultraschallsignale aus, die von dem Hindernis reflektiert und zum Sensor zurückgeworfen werden.
  • Der Sensor empfängt das Signal wieder, und das Steuergerät errechnet aus der Signallaufzeit die Entfernung zum Hindernis.
  • Die Entfernung zum Hindernis wird dem Fahrer dann über akustische Signale, wie z. B. ein Piep-Ton, oder über optische Signale, wie z. B. eine LED-Ampel, angezeigt.
  • Der Überwachungsbereich liegt zwischen ca. 15 bis 150 cm. Eine ISO-Norm legt fest, dass eine PKW-Einparkhilfe noch ein Rohr von 7,5 cm Durchmesser erfassen muss.

Wie baut man eine Einparkhilfe ein?

Auch in diesem Beispiel beziehe ich mich auf eine Ultraschall-basierte Einparkhilfe. Die akustische Meldung der Entfernung zum Hindernis soll ausschließlich über einen Lautsprecher erfolgen. Die Anlage überwacht den Heckbereich. Also eine Anlage wie die Waeco MWE 820, oder die Vega R4S.

  • Als Erstes baust du den Stoßfänger hinten ab.
  • Als Nächstes stellst du die Löcher für die Ultraschallsensoren her.
    • Um Lackschäden beim Bohren der Löcher für die Sensoren zu vermeiden, sollte die Umgebungstemperatur mindestens 18°C betragen.
    • Dafür suchst und markierst du die Einbauposition.
    • Am besten bohrst du die Löcher erst einmal mit einem kleinen Bohrer vor.
    • Mit einer Lochfräse kannst du dann das Loch leichter fertigstellen.
    • Das fertige Bohrloch noch schnell entgraten, und schon sind die Einbauöffnungen fertig.
  • Wenn du jetzt die Ultraschallsensoren in die Bohrlöcher einsteckst, achte bitte darauf, das du die Sensoren in einem 90 Grad Winkel zur Fahrbahn ausgerichtest.
  • Bevor du beim nächsten Schritt den Stoßfänger wieder anbaust, verlegst du die Kabel im Stoßfänger sauber mit Kabelbindern. Beim Anbauen werden dann auch gleich die Kabel in den Kofferraum geführt.
  • Jetzt kannst du Kabel mit dem Steuergerät verbinden:
    • Die Einparkhilfe wird über das Einlegen des Rückwärtsgangs aktiviert. Darum musst du an der Rückleuchte, in der das Rückfahrlicht integriert ist, das Kabel suchen, welches Strom führt wenn der Rückwärtsgang eingelegt ist.
    • Dafür misst du am besten mit einem Multimeter die Kabelanschlüsse an der Rückleuchte. Der Anschluss bei dem ca. 12V angezeigt wird, ist der Plusanschluss. Den Masseanschluss findest du mit dem Multimeter, in dem du mit der Einstellung für Widerstandsmessung, die Anschlüsse gegen Masse misst. Wenn das Multimeter Null Ohm anzeigt hast du den Masseanschluss gefunden.
    • Jetzt kannst du mit sogenannten Stromdieben, das Kabel für die Stromversorgung der Einparkhilfe anschließen.
    • Nach dem Einstecken der Sensoren und des Lautsprechers in das Steuergerät, bis du mit dem Anschließen fertig.
  • Ich würde an dieser Stelle erst einmal ein Funktionstest der Anlage vornehmen. Also Zündung einschalten, Rückwärtsgang einlegen und von hinten auf die Sensoren zugehen.
  • Wenn dabei die Pieptöne aus dem Lautsprecher immer schneller werden, bis zum Dauerton, hat alles geklappt.
  • Jetzt kannst du das Steuergerät und den Lautsprecher im Fahrzeug befestigen, und alle Verkleidungen und anderen Fahrzeugteile die du demontiert hast, wieder einbauen.

Wenn alle Arbeitsschritte geklappt haben und die Einparkhilfe fehlerfrei funktioniert. Glückwunsch. Dann hast du dir selber bewiesen: Eine Einparkhilfe nachrüsten ist wirklich keine Raketenwissenschaft.

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Wo kann man eine Einparkhilfe nachrüsten?

Die meisten Einparkhilfen werden für hinten angeboten.  Wenn die Einparkhilfe, wie in dem Beispiel oben, nur akustische Signale gibt, beschränkt sich der Einbau auch nur auf den Heckbereich.

Wenn du eine Einparkhilfe nachrüsten möchtest, in guter Qualität und ohne viel Schnickschnack, dann schaue dir doch mal die Waeco MWE 820 an.

Wenn neben den akustischen Signalen auch noch ein Anzeigedisplay oder ein LED-Display zum Lieferumfang gehört, wird auch der Einbau komplexer, da die Anzeige vorne in Cockpit eingebaut werden müssen.

Daneben gibt es auch Angebote für vorne und hinten. Das Verlegen der Kabel für die vorderen Sensoren gestaltet sich allerdings schon etwas aufwändiger, da die Kabel für die Frontsensoren über den Motorraum in den Innenraum geführt werden müssen.

Die Entscheidung, ob dir ein System für hinten reicht, oder ob du auch die vorderen Sensoren benötigst, hängt natürlich entscheidend davon ab, wie übersichtlich die Karosserie deines Fahrzeuges gebaut ist.

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